Foto: Al-Jawhara Suburb, Fursan Real Estate Jeddah
Das ist schon eine rührende Geschichte. Wajnat Abdulwahed, Geschäftsfrau aus Jeddah, widmet ihrem verstorbenen Ehemann eine ganze Moschee – und damit diese binnen sechs Monaten fertig ist, wird es die erste Moschee ihrer Art sein, die aus dem 3D-Drucker kommt!
Anfang 2024 war es dann tatsächlich so weit – im Herzen des Neubauviertels Al-Jawhara in Jeddah wird die Abdulaziz Abdullah Sharbatly-Moschee feierlich eingeweiht, wodurch die Nachbarschaft nun über eine große, schöne Moschee verfügt. Das Fundament und die tragenden Elemente des Gebäudes wurden allerdings in traditioneller Beton-Bauweise erstellt – die vorliegende Bauvorschriften lassen andere Maßnahmen nicht zu. Tatsächlich ist die Fassade aber im 3D-Druck entstanden. Der Einsatz der neuen Technologie im vorliegenden Umfang hat einen Präzedenzfall im Bauwesen geschaffen und gibt Impulse für künftige Innovationen. Das erfolgreiche Projekt stärkt die Position Saudi-Arabiens als Drehscheibe für technologische Neuerungen.Im Gedenken an ihren Ehemann hat Wajnat Abdulwahed gemeinsam mit dem Immobilienunternehmen Fursan Real Estate und den 3D-Experten von Guanli aus China einen wichtigen Meilenstein in der Verschmelzung von fortschrittlicher Technologie und religiöser Infrastruktur gesetzt.
Der Einsatz der 3D-Drucktechnologie im Bauwesen birgt große Chancen für die Zukunft von Architektur und Design. Durch die Umsetzung digitaler Modelle in greifbare Strukturen mittels additiver Fertigungsverfahren minimiert der 3D-Druck die Materialverschwendung und erhöht die Effizienz in der Bauindustrie. Das sind konkrete Beiträge zu einem umweltschonenden Bauwesen.
Das Designkonzept der Moschee basiert auf der Förderung eines Gefühls der Ruhe unter den Gläubigen durch das Prinzip der freundlichen Gastfreundschaft
Wajnat Abdulwahed – Bauherrin, Fursan Real Estate Jeddah
Ihre Minarette machen die neue Moschee zu einem unverwechselbaren Wahrzeichen des Viertels. Für Wajnat Abdulwahed war es beim Entwurf wichtig, dass die inhaltlich-spirutuelle Essenz, die Moscheen verkörpern sollen, trotz aller Technologie nicht verloren geht. So wurde die Gestaltung des offenen Außenbereichs vom Hijr Ismail neben der Kaaba in der Großen Moschee inspiriert, der den Gläubigen während des Freitagsgebets, des Taraweeh-Gebetes im Ramadan und des Zuckerfestes als Erweiterung der Moschee dient. Der Fassadenschmuck zitiert die architektonischen Details des kulturellen Erbes der arabischen Hejazi-Architektur in einem zeitgenössischen Format.
In der Entstehungsgeschichte der Abdulaziz Abdullah Sharbatly-Moschee verbinden sich Tradition und Innovation. Sie ist das Symbol für einen mutigen Schritt in Richtung einer nachhaltigeren und technologiegetriebenen Zukunft. Und sie ist eine großes Andenken, denn selbst das deutschsprachige #SaudiMag erinnert heute an Abdulaziz Abdullah Sharbatly #
