Die in Washington ansässige Weltbank erklärt in ihrem aktuellen Wirtschaftsbericht für den Nahen Osten, Nordafrika, Afghanistan und Pakistan, dass die Wirtschaft Saudi-Arabiens in der ersten Hälfte des Jahres 2025 um 3,9 Prozent gewachsen sei, was auf die gestiegene Ölproduktion und das anhaltende Wachstum im Dienstleistungssektor zurückzuführen sei. Bezogen auf das ganze Jahre 2025 prognostiziert man ein Wachstum von 3,2 Prozent. Damit korrigiert die Weltbank ihre bisherige Prgnose (2,8 Prozent) leicht nach oben. Für 2026 wird ein Wachstum von 4,3 Prozent und für 2027 von 4,4 Prozent erwartet. Mit Inflationsraten von 2,3 Prozent (2025) und 2,2 Prozent (2026) ist auch dieses Segment gesund – in der gesamten MENA-Region (Naher Osten und Nordafrika) dürfte sie beiden Jahren bei 2,3 Prozent bleiben.

Der aktuelle Ausblick der Weltbank deckt sich mit den Prognosen anderer Institutionen. Der Internationale Währungsfonds prognostizierte im Juli für Saudi-Arabien ein Wirtschaftswachstum von 3,6 Prozent in diesem Jahr und 3,9 Prozent im Jahr 2026, während die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung im September ihre Schätzung für das Königreich für 2026 von zuvor 2,5 Prozent auf 3,9 Prozent angehoben hat.
„In Saudi-Arabien wuchs das reale BIP in der ersten Hälfte des Jahres 2025 um 3,9 Prozent und wird für das gesamte Jahr 2025 voraussichtlich um 3,2 Prozent wachsen. Dies ist ein deutlicher Anstieg gegenüber der Wachstumsrate von 2 Prozent im Jahr 2024 – angetrieben durch die Ausweitung der Ölförderung und das starke Wachstum des Nicht-Öl-Sektors, insbesondere im Dienstleistungsbereich“, so die Weltbank in ihrem aktuellen Bericht.
Die Analysten der Weltbank betrachten auch die gesamte Region des Golf-Kooperationsrats; hier wird für 2025 ein Gesamtwachstum von 3,5 Prozent erwartet, 0,3 Prozentpunkte mehr als in der vorherigen Schätzung. Die Wirtschaft des Blocks soll 2026 um 4,4 Prozent und 2027 um 4,7 Prozent wachsen. Die Weltbank stellte fest, dass die GCC-Länder von der schrittweisen Abschaffung der freiwilligen Ölförderkürzungen und dem anhaltenden Wachstum in den Nicht-Öl-Industrien profitieren werden.
Auf den Tourismussektor wird einmal mehr hin geweisen. So gab das saudische Tourismusministerium im September 2025 bekannt, dass das Saudi-Summer-Programm mehr als 32 Millionen inländische und internationale Touristen begrüßen konnte, was einem Anstieg von 26 Prozent gegenüber der Saison 2024 entspricht. Die Tourismusausgaben erreichten 14,2 Milliarden US-Dollar, was einem Anstieg von 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Allerdings war der Anteil von Besuchern aus dem DACH-Raum eher bescheiden; die ehemaligen Reise-Weltmeister bilden gerade einmal 5% an den Touristen im Königreich.
Die Weltbank betonte, dass die Länder der MENAAP-Region ihren Lebensstandard verbessern könnten, indem sie das Potenzial ihrer Arbeitskräfte voll ausschöpfen, insbesondere durch eine stärkere Beteiligung von Frauen am Arbeitsmarkt. Leser von #SaudiMag wissen, dass Saudi-Arabien gerade in diesem Bereich bemerkenswerte Fortschritte erzielt hat, und seine Erwerbsbevölkerung stetig diversifiziert. Im Oktober 2024 erklärte Finanzminister Mohammed Al-Jadaan, dass das Königreich bis zum Ende des Jahrzehnts eine Erwerbsbeteiligung von Frauen von 40 Prozent anstrebt, nachdem es sein Ziel von 30 Prozent aus der Vision 2030 bereits übertroffen hat. Der Bericht stellte fest, dass Saudi-Arabien einen der weltweit schnellsten Zuwächse bei der Erwerbsbeteiligung von Frauen verzeichnet hat, die zwischen 2017 und 2023 um fast 14 Prozentpunkte gestiegen ist #