Farah Jefry ist ein Idol des Frauen-Fußballs in Saudi-Arabien

Farah Jefry:

Mittelfeld-Talent und Vorbild im Frauenfußball

Foto: Adidas, SFR, Al-Ittihad

Auch, wenn Männerfußball stärker die Schlagzeilen beherrscht – im saudischen Frauenfußball gibt es aufregende Fortschritte zu sehen. Gerade sind es junge, talentierte und hartnäckige Spielerinnen wie die Mittelfeld-Kämpferin Farah Jefry von Al-Ittihad, die den Aufstieg des Frauenfußballs verkörpern.

Die erkennbare Begeisterung der sportlichen Akteurinnen hat in den letzen Jahren eine wachsende Fangemeinde entstehen lassen und die Spielerinnen der jungen saudischen Nationalmannschaft inspirieren bereits eine neue Generation von Fußballerinnen. Die Leistungen der Fußballfrauen werden respektiert und gefeiert: Um erstmals in der Geschichte in die offizielle FIFA-Rangliste einzuziehen #Saudimag, benötigte die Frauen-Nationalmannschaft Saudi-Arabiens nicht einmal zwei Jahre. Viel Begeisterung, großes Talent und intensives, professionelles Training #saudimag lag da hinter den Spielerinnen.

Eine Newcomerin, die von der Frauen-Nationalmannschaft inspiriert, den Weg in eine Fußballkarriere gefunden hat, ist Farah Jefry von Al-Ittihad. Mit ihren Künsten im Mittelfeld ist sie schon selbst zu einem neuen Idol für die nächste Generation Sportlerinnen geworden. Mittlerweile gehört sie selbst zum Kader der Nationalmannschaft.

Fahra Alittihad

Farah Jefry’s Weg war aber nicht leicht. Frauenfußball polarisiert in vielen Teilen der Welt, da bilden übrigens auch Deutschland und Österreich keine Ausnahme, wo die Frauen in der FIFA-Weltrangliste bereits weit oben spielen (Platz 6 bzw. 17 ). In Saudi-Arabien müssen Fußballerinnen aber mehrfach Stärke zeigen. Das Unverständnis für Fußball spielende, überhaupt gegen Sport treibende Mädchen ist hier noch einmal größer. In Österreich oder Deutschland mögen Mädchen, die sich für Fußball interessieren, vielleicht ein Kopfschütteln aus der Familie ernten. In Saudi-Arabien, wenn man es so vergleichen will, umfasst das Kopfschütteln die ganze Nachbarschaft. Haben es die saudischen Fußballerinnen dann trotz allem in ein professionelles Training geschafft, und arbeiten sie hart an sich und an ihren Skills, erfahren sie zum einen großen Respekt in der Heimat – werden aber zeitgleich von der westlichen Presse als PR-Gag oder als Sportwashing-Instrumente verhöhnt.

Mit solch einer öffentlichen Herabwürdigung des Auslands umzugehen, erfordert einmal mehr große emotionale Stärke. Vor allem deshalb, weil man ja selbst um seine harte sportliche Arbeit weiß.

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Ich möchte das Selbstvertrauen und die Widerstandsfähigkeit aufstrebender Sportlerinnen stärken und sehe mehr Möglichkeiten, die Integration und den Aufstieg von Frauen im Sport zu fördern

Farah Jefry, Mittelfeld-Spielerin beim Fußballverein Al-Ittihad

Farah Jefry ist doppelt und dreifach stark – dafür ist sie schon zu lange mit ihrem Sport verbunden. Eine ihrer frühesten Kindheitserinnerungen ist das gemeinsame Kicken mit den Cousins auf dem örtlichen Spielplatz. Wie sehr ähneln sich die Kindheiten doch überall auf der Welt, und was für ein schönes Beispiel für ein Ideal des Fußballs, das fast in Vergessenheit geraten ist: Die Verbindung von Menschen und Kulturen über das Spiel!

Ob nach der Schule oder an den Wochenenden – Farah Jafry war draußen und hat Fußball gespielt. Ihr erstes Idol ist Lionel Messi, mit seinen Dribblings ist sie aufgewachsen. Gern erinnert sie sich daran, wie sie mit ihrer Familie im Fernsehen Fußball schaute. Ihr Vater war begeistert von Messis unglaublichen Talent auf dem Spielfeld, und diese Begeisterung färbte auf Farah Jefry ab. Bald war auch sie fasziniert von seiner Schnelligkeit und sie lernte seine Torjägerfähigkeiten zu erkennen und wie er es schaffte, ein Spiel zu dominieren. Messis hohe Standards haben Nachwuchsspieler auf der ganzen Welt motiviert, das machte auch vor Saudi-Arabien nicht halt. So hat die Analyse seiner Spielweise dazu beigetragen, auch Farah Jefry als Spielerin zu verbessern, davon ist sie überzeugt. Sie möchte seine Hingabe, seine harte Arbeit und seine Leidenschaft für den Fußball widerspiegeln.

Mit 15 Jahren konnte sie sich mit ihren sportlichen Fähigkeiten einen Platz im Training der Jeddah Eagles sichern, dem Vorläuferclub von Al-Ittihad. Das ist im internationalen Maßstab ziemlich spät. Für Saudi-Arabien aber war es so früh wie möglich – denn erst seit ungefähr fünf Jahren befindet sich hier der Breitensports im Aufbau, und der ist es ja, wo junge Sporttalente frühzeitig gefunden, motiviert und gefördert werden.

Die kleine, persönliche Fußballwelt ist es, die die Motivation der Spielerinnen aufrecht erhält und aus denen sie immer wieder Kraft ziehen. Im Gegensatz zu den großen Sportnationen mit ihren riesigen, traditionsreichen und finanzstarken Fußball-Unternehmen vor allem aus Europa, sind heutzutage alle Sportler aus Saudi-Arabien noch Newcomer, die ihren Platz erst erarbeiten müssen. Fußballerinnen sind darunter eine nochmals kleinere, und umso stärker verschworene Gemeinschaft. Wenn die eigene Belastbarkeit und Entschlossenheit auf eine harte Probe gestellt wird, bauen sie auf die unerschütterliche Unterstützung der Familie, ihrer Mannschaftskameradinenn und ihrer Coaches.

Farah Jefry hat klare Ziele vor Augen: Sie möchte Saudi-Arabien bei einer FIFA Frauen-Weltmeisterschaft vertreten und vielleicht sogar die erste saudische Profifußballerin werden, die einmal im Ausland spielt. Gemeinsam mit dem saudischen Fußball-Sponsor Adidas möchte sie die aktuelle Werbekampagne #saudimag , die den sportlichen Gedanken der jungen Saudis unter dem dem Slogan “Weaved as One” auf den Punkt bringt, weiter mit Leben füllen. So will sie eine jüngere Generation von Frauen für den Fußball begeistern #

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