Edge of the World

Der Planet Mars beginnt am Jebel Fihrayn
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Foto: Saudisches Tourismusamt

Nach etwa zwei Stunden mit dem Auto von Riyadh, durch malerische Kleinstädte hindurch, im Radio arabische Melodien, indischer Bollywood-Sound und philippinischer Pop, verändert sich die Straße zu einer sandigen, holprigen Piste. Je weiter es voraus geht, desto mehr kommt das Gefühl auf, auf dem Mars gelandet zu sein.

Soweit ist man zwar nicht gefahren, aber man hat irgendwie doch das Ende der Welt erreicht. Denn in der Tuwaik-Bergkette nah der Hauptstadt durchzieht eine hundert Kilometer lange Steilklippe die karge Landschaft, teilweise 1.000 Meter hoch, mit dem bekanntesten Aussichtspunkt Jebel Fihrayn, der Kante der Welt. Unten, und so weit das Auge reicht bis zum Horizont, eine steinige Wüste mit ein paar Bäumen darauf.

Der Ort ist ein wunderbarer Platz für ein Picknick bei Sonnenuntergang und für einige Zeit auch danach. Denn sobald es richtig dunkel ist, leuchten die Sterne in einer Brillanz und Menge, die man ansonsten nicht kennt.

Lh Riyadh

Die Anreise zum Jebel Fihrayn ist mit zahlreichen geführten Touren aus Riyadh, für Geübte auch mit dem eigenen 4×4-Leihwagen möglich. Den Weg zur offiziellen Zufahrt, an deren Toren die befestigten Straßen weitgehend enden, kann man mit Google Maps gut finden. Wer hier allerdings den Sonnenuntergang erleben möchte, sollte sich besser einen ortskundigen Tourguide buchen. Denn das Fahren in der Dunkelheit, in Einöde und Gebirge, ist schon eine Herausforderung. Wenn man es gewöhnt ist, in Deutschland Auto zu fahren, kann man sich nicht vorstellen, wie schwarz die Nacht tatsächlich ist, wenn es überhaupt kein anderes Licht gibt als das eigene. Genau diese unbeleuchtete Dunkelheit lässt den Sternenhimmel umso klarer strahlen. Wenn man Glück hat, die Luft sauber und staubfrei ist, dann kann man über sich die Milchstraße sehen – ein unvergesslicher Anblick.

Wie auch immer sie herkommen, packen sie Schuhwerk mit guten, festen Sohlen ein, damit sie nicht ausrutschen und einen sicheren Tritt haben. Es führen zahlreiche Wanderweg um die Klippe herum, die sich dramatisch aus der Wüste erheben und sich wie eine große natürliche Wand in den Himmel strecken. Erstaunlich ist, dass zwischen den vielen losen Steinen immer wieder fossile Meerestiere auftauchen – ein spannender und unglaublicher Beweis dafür, dass das staubige Saudi-Arabien einmal unter dem Meer lag!

Teile des Areals wurden übrigens dauerhaft gesperrt, da der Zutritt zu gefährlich ist; zwei Autos sind dort abgestürzt. Diese Bereiche sollten tatsächlich nicht mehr besucht werden #

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