Foto: Axiom Space, SpaceX, Saudische Raumfahrtkommission
In der Einheit „Mach“ messen Ingenieure die Schallgeschwindikeit. Für gewöhnliche Erdlinge wie uns alle, die wir gerade #SaudiMag lesen, ist die Geschwindkeit von Mach 0,8 das höchste was wir erleben. Denn so schnell sind wir als Passagiere in unserem Urlaubsflieger unterwegs…im Horizontalflug ! Mach 20 ist da schon ein anderes Kaliber, und so schnell geht es für Rayyanah Barnawi und ihre Teamkollegen mit der Falcon-Rakete jetzt hinauf in in die Umlaufbahn.
Aber erst mal ein Jahr zurück. Als die saudische Raumfahrtkommission bekannt gibt, wer zur ersten Besatzung auf der Internationalen Raumstation ISS gehören wird, schreibt sie gleich mehrfach Geschichte. Denn Teil des zweiköpfigen A-Teams ist die 33-jährige Rayyanah Barnawi. Die studierte Biologin ist die erste saudische Astronautin, die so Gott will ins All fliegen wird, und sie ist die erste Astronautin muslimischen Glaubens. Als Missions-Spezialistin startet sie zusammen mit ihrem Landsmann Ali AlQarni im Rahmen der Axiom-Mission 2 in die Umlaufbahn.
Nach dieser Ankündigung ist Barnawi zu einer Inspiration für Frauen in der Region geworden. Doch schon vor ihrer Teilnahme an dieser Mission war die Astronautin jemand, zu dem viele junge Mädchen in Saudi-Arabien aufschauen würden, hätten sie sie da schon gekannt. Als biomedizinische Forscherin verfügt sie über fast ein Jahrzehnt Erfahrung in der Krebsstammzellenforschung. Nach ihrem Bachelor-Abschluss in Genetik, Reproduktion und Entwicklung an der University of Otago und ihrem Master-Abschluss in Biomedizinischen Wissenschaften an der Alfaisal University arbeitete sie als Forschungslaborantin am King Faisal Specialist Hospital and Research Centre.
Wenn ich ins All starte, werde ich nicht nur die wissenschaftliche Forschung fördern, sondern auch die Visionen aller Frauen im Königreich, sich aufzumachen und größere Träume zu verwirklichen
Rayyanah Barnawi, Astronautin
An Bord der ISS führt Rayyanah Barnawi unter Mikrogravitationsbedingungen zellbiologische Forschungen im europäischen Labormodul Columbus der ESA aus, wofür sie ein Training unter anderem in Köln absolviert hat #SaudiMag. Man darf sich die Tätigkeit auf der ISS nicht als wissenschaftliche Romantik vorstellen…die Forscherin arbeitet einen langen Versuchsplan ab, der aus verschiedenen Experimenten besteht, die meisten davon wurden von internationalen Universitäten entwickelt und entsprechend bestellt. Darauf, dass der Versuchsaufbau in der Schwerelosigkeit minutiös, fehlerfrei und sauber ausgeführt wird, basiert die weitere Forschung am Boden.
Rayyanah Barnawi ist hochqualifiziert für ihre wissenschaftlichen Aufgaben, von denen wir – hier bietet es sich an, noch einmal auf uns, die Mach-0,8-Normalmenschen zurückzukommen – nur Bahnhof verstehen. Das sind einige Titel der Experimente auf Barnawi’s langer Liste: „Alterung hämatopoetischer Stammzellen im Weltraum“ “ Experiment DNA-Nano-Therapeutika“ „mRNA-Reaktion und -Stabilität im Weltraum“ „Versuchsaufbau Nebula-Bioproben und Biodaten aus der Humanforschung“(…).
Barnawi wurde zusammen mit AlQarni und den Crewmitgliedern des B-Teams Mariam Fardous und Ali AlGhamdi im Rahmen des Raumfahrtprogramms der saudischen Raumfahrtkommission umfangreich medizinisch gestested und ausgebildet. Das saudische Raumfahrtprogramm ist Teil der „Vision 2030“, dem Regierungsprogramm, weclhes das Königreich in eine moderne Zukunft nach dem Öl führen soll. Wir werden berichten #
Die 33-jährige Rayyanah Barnawi ist die erste Astronautin aus Saudi-Arabien
