Foto: National Center for Wildlife
Saudi-Arabien ist ein Land mit faszinierenden Gebirgs- und Wüstenlandschaften und weist eine reiche, teilweise stark auf spezielle Biotope spezialisierte Tierwelt auf. Im Roten Meer finden sich unberührte Korallenwelten mit einem großem Artenreichtum. Diese Naturwunder hat man als Schätze des Landes erkannt, die in einer “Ära nach dem Öl” neue Einkommensquellen durch einen behutsamen Tourismus erbringen sollen. Daher ist der Schutz der Natur zugleich auch Selbstschutz. Die Tierwelt wird durch Erhaltung und Schutz ihrer Biotope regeneriert und bewahrt, verschiedene Naturschutzgebiete sind bereits entstanden und werden sachkundig verwaltet.
Der Tourismus innerhalb der Naturschutzgebiete wird behutsam geplant und gelenkt gesteuert. Saudi-Arabien hat sich hierfür von Spezialisten beraten lassen, die langjährige Erfahrungen mit der Verwaltung großer, inzwischen traditionsreicher Nationalparks in Afrika haben. Dort hat man gelernt, dass Umweltschutz, Bewirtung und Tourismus eine Einheit bilden müssen, damit Parks nachhaltig funktionieren können. Mahazat as-Sayd ist nach dem Krügerpark in Südafrika der zweitgrößte, komplett umzäunte Nationalpark der Welt, wo sich die vormals karge Steinlandschaft bereits in eine grüne Steppe zurückentwickelt – so, wie weite Teile der arabischen Halbinsel vor hundert Jahren ausgesehen hat. Gazellen, Oryxe und Straußen sagen sich dort wieder in großen populationen gute Nacht.
Heute stehen 5% des Landes als Naturschutzgebiete unter speziellem Schutz, nicht weit entfernt vom Anteil in vielen europäischen Ländern. Aber es geht noch weiter; in der Region Neom sind 95% der Fläche dem Naturschutz gewidmet
Dr Paul Marshall, Leiter des regionalen Naturschutzes
Das nicht-umzäunte Areal von Uruq Bani Ma’arid am Rande des Leeren Viertels Rub’ al Khali ermöglicht eine kontrollierte Beweidung und Jagd, da das Gleichgewicht von Flora und Fauna noch eingestellt werden muss. Andere Schutzgebiete in Saudi-Arabien sind die Ibex Reserve Protected Area und das Wadi Turabah Nature Reserve. Eines der beeindruckendsten Naturschutzgebiete in Saudi-Arabien ist momentan vielleicht der “Asir National Park”, der im Süden des landes liegt. Hier können Besucher majestätische Bergketten und spektakuläre Wasserfälle bewundern; der Park beherbergt eine Vielzahl von Tieren, darunter Steinböcke, Gazellen und seltene Vogelarten.
Regelmäßig werden neue Populationen in den diversen Naturschutzgebieten Saudi-Arabiens ausgewildert
Ein weiteres wichtiges Naturschutzgebiet in Saudi-Arabien ist der “Red Sea Marine Park”. Hier können Besucher das atemberaubende Korallenriff erkunden und eine Vielzahl von Meereslebewesen entdecken. Das Riff ist auch ein wichtiger Lebensraum für gefährdete Meeresschildkröten und Delfine.
Das Engagement von Saudi-Arabien für die Einrichtung von Naturschutzgebieten fußt auf der Liebe zum eigenen Land und auf einem modernen, post-industriellen Selbstverständnis. Sie bieten Touristen, und das betrifft saudische wie ausländische Reisende, nicht nur eine einzigartige Erfahrung, sondern auch die Möglichkeit, die Bedeutung des Umweltschutzes und des nachhaltigen Lebensstils zu erkennen. Heute stehen rund 5% des Landes als Naturschutzgebiete unter Schutz, ähnlich groß ist der Anteil in Deutschland (6,4% laut Bundesamt für Naturschutz ).
Das Königreich nimmt seinen Weg in die Zukunft ernst. Erklärte Ziele des Regierungsprogramms umfassen deshalb immer auch die Umsetzung einer ökologischen Legitimatin – gleichauf mit allen finanziellen und gesellschaftlichen Aspekten. Visionen und Bauprojekte, egal ob auf lokaler Ebene oder internationale Gigaprojekte, werden ohne Nachhaltigkeitsansatz nicht gestartet. Weite Kreise des saudischen Königshauses stehen heute hinter den landesweiten Umweltschutzinitiativen, die ältesten davon wurden von König Salman ibn Abd al-Aziz bereits vor einigen Jahren ins Leben gerufen #
